Sehr geehrte Patienten,
wie sie wissen, reagieren heute immer mehr Menschen mit Allergien auf bestimmte Stoffe und Substanzen. Oft treten diese Reaktionen erst nach Jahren zu Tage. Die Feststellung, welche Stoffe dafür verantwortlich sind, ist oftmals sehr schwierig und aufwendig. Auch in der Zahnmedizin sind Allergien ein Thema. Die Industrie reagierte in den letzten Jahren verstärkt auf dieses Problem und stellt uns als Verarbeiter eine Reihe von sogenannten biokompatiblen Materialien zur Verfügung. Das sind Materialien die als relativ biologisch verträglich eingestuft werden.
Relativ deswegen, weil es eine 100%ige Sicherheit nicht gibt. Relativ auch deswegen, weil in der Zahntechnik mehrere verschiedene Materialien zur Anwendung kommen, wobei ein Material bioverträglicher sein kann als das andere.
Hinzu kommt, dass ein Mensch auf einen Stoff allergisch reagiert, während ein anderer keine Reaktionen zeigt, oder sogar auf einen ganz anderen Stoff allergisch reagiert. Was kann man also tun um das Risiko einer Allergie wenn schon nicht ganz auszuschließen, so aber wenigstens zu mindern.
In unserem Labor werden beispielsweise nur CE-gekennzeichnete Materialien namhafter Hersteller verwendet. Als gewerbliches Dentallabor unterliegen wir dem Medizinproduktegesetz und sind somit verpflichtet alle Materialien fachgerecht und entsprechend der Herstellerangaben zu verarbeiten und dokumentieren dies auch in unserem jeder Arbeit beiliegenden Materialnachweis bzw. der Konformitätserklärung. Vermeidung von Materialvielfalt soweit dies möglich und für Sie finanziell erschwinglich ist. Eine außerordentlich große Bedeutung für die Herabsetzung des Allergierisikos ist die Auswahl der Materialien an sich.
So sind z.B. Edelmetalllegierungen und besser noch sogenannte Biolegierungen nicht so risikobehaftet für Allergien, wie beispielsweise die billigeren Nichtedelmetalllegierungen (NEM). Die in unserem Labor zur Anwendung kommenden Prothesenkunststoffe besitzen zwar schon bessere Materialeigenschaften als in früheren Jahren, jedoch das risikobehaftete Methylmethacrylat ist trotzdem enthalten. Wir haben die Möglichkeit speziell für Allergiker hergestellte Sonderkunststoffe auch vorbeugend einzusetzen. Das stark allergierisiko-behaftete Methylmethacrylat ist in diesen Kunststoffen nicht mehr enthalten, bedarf aber einer geringen Zuzahlung durch den Patienten.
Wichtiger Hinweis: Sollten sie bereits wissen, das sie auf bestimmte Stoffe allergisch reagieren oder schon in Besitz eines Allergiepasses sein, lassen sie es ihren Zahnarzt unbedingt wissen. Er wird seine Therapieplanung und die Auswahl der Materialien darauf einstellen.